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Regeln und die Auslegung
- ger19
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es ist ja nun dunkel und kalt, und beim Tunen und Umbauen im Keller lässt man ja auch die zurückliegende Saison bestimmt
mal Revue-passieren.
Ich auch, und es gibt da eine Situation, die z.B. mit meinem Bruder zu Diskussionen führt.
Situation ist folgende:
2 Boote segeln "Vor dem Wind" von Bahnmarke A zu Bahnmarke B.
Beide Boote liegen nebeneinander.
Beide Boote haben das Großsegel auf Steuerbord also Wind von Backbord (vor dem Wind).
Die nächste Bahnmarke ist gegen den Uhrzeigersinn zu runden.
Würde es so bleiben, würde das Luvboot (linke Boot) vor dem Leeboot (rechte Boot) (von Achtern gesehen)
als Innenlieger als erstes Boot die nächste Bahnmarke runden.
Wir sind aber noch weit von der Bahnmarke entfernt.
Das rechte Boot (in Lee) will sich aber wehren und fängt an zu luven.
Ruft dem Luvboot auch zu, was es vorhat, lässt dem Luvboot auch genug Zeit, alles in Ordnung.
Beide Boote luven. Das rechte Boot luvt weiter.
Der Kurs ist jetzt so, dass beide Boote den 5 Längenkreis nicht erreichen, sondern weit links an der Bahnmarke
vorbei fahren würden.
Frage 1:
Ist das in Ordnung? Hat das linke Boot (Luvboot) eine Möglichkeit das rechte Boot zu zwingen zur Bahnmarke zu fahren?
Weiter gehts. Beide Boote sind jetzt querab links außerhalb des 5 Längenkreises von der Bahnmarke.
Das rechte Boot fällt jetzt scharf nach rechts ab, halst und fährt mit Wind von Steuerbord zur Bahnmarke.
Das linke Boot fährt nun nur noch hinterher. Das rechte Boot rundet nun die Bahnmarke als Erster,
da das linke Boot hinten liegt.
Ist das rechtens? Wie gesagt, die Boote fahren erst mal am 5 Längenkreis vorbei
Ich bin auf Eure Meinung gespannt.
Ich habe diese Situation dieses Jahr dreimal erlebt, IOMDM in Burhave (von außen) , IOM in Krefeld mit Nigel, und eben beim Regiocup West mit der MM gegen Jojo.
Wir haben Uli Finckh angeschrieben und allgemeine Regeln zurückerhalten, wie es vor Ort auf der Bahn dann entschieden wird,
ist aber was anderes.
Aussage von Uli Finckh.
Der richtige Kurs, ist der Kurs, den ein Boot in Abwesenheit des anderen in dem Vorfall betroffenen Bootes segeln würde um so schnell wie möglich den Kurs abzusegeln, also nicht unbedingt der direkte Kurs zur nächsten Bahnmarke. Ich meine, dass man in fast jeder Situation ganz gut beurteilen kann, was nicht mehr der richtige Kurs ist.
3. Solange kein Boot im Bereich der 3-Längenzone ist, darf ein Leeboot, sofern sein Luvrecht nicht nach Regel 17 eingeschränkt ist (weil es die Überlappung von klarachteraus in 2 Längen Abstand hergestellt hat), ein Luvboot luven wohin es will. Sowie aber ein Boot die 3-Längenzone der Bahnmarke erreicht hat, muss das Leeboot dem Luvboot den direkten Weg zur Bahnmarke frei machen.
wie gesagt , beide Boote fahren am 5 Längenkreis vorbei.
Allgemeine Aussagen helfen hier glaube ich aber nicht.
Wie würdet Ihr entscheiden, denkt aber an Eins: wäre dies so in Ordnung, würde man immer die Innenposition sprengen.
Und was passiert bei 3 und mehr Booten?
Bin auf Eure Meinung gespannt.
Gruß
Norbert
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- ger61
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Im Punkt 1 meinst Du vermutlich, dass nunmehr das LINKE Boot nur noch hinterher fährt???
Ulli Finckh drückt in Punkt 3 klar aus, wie die Regel ist. Wenn Du als Luvboot nicht schneller bist oder die Überlappung bis zum Eintritt in die Zone nicht halten kannst............dann bist Du dort hinten.
GER61hard
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- ger19
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linke Boot ist richtig.
Zu deiner Antwort, das ist klar, aber was ist, wenn dich das rechte Boot (Leeboot) erst gar nicht in die Zone lässt,
und mit dir vorbei fährt.
Und dann auch noch scharf abknickt, und dann zur Bahnmarke fährt.
Was passiert wenn ein Leeboot das mit mehreren Booten macht.
Als Jury bestimmt viel Spass.
Gruß
Norbert
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Als Luvboot würde ich, falls ich dann noch in der Situation reagieren könnte, die Segel aufmachen und hinter dem Rechten den direkten Kurs zur Marke segeln mit der Hoffnung als erster in der Zone zu sein und meine neue Innenposition zubekommen.
Munter Bleiben
HolGER 139
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- Wo ich fahre ist nie vorne
Der richtige Kurs ist der auf dem mein Boot am schnellsten zur Boje kommt.
Also rechtfertige ich mich damit, ich fahre an der Zone vorbei und lege auf halbwind um weil mein Boot da schneller ist als vor dem Wind. In erster Linie will ich ja verhindern das die Boote links neben mir das Recht haben, weil wir in der Zone überlappt sind, vor mir zu runden.
Das Problem bei diesem Manöver ist wenn Du Pech hast fahren andere die Du aus den Augen verlierst vor Dir und deinen vermeindlichen Gegnern links von Dir , um die Boje .
Sollte Jojo das mit Dir gemacht haben, streiche seine Weihnachtsgeschenke,Brüder machen sowas nicht. :whistle:
Gruß Dieter

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- ger61
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Ansonsten ist es aber (leider?) so, wie Ulli es schreibt: Solange ein Leeboot Luvrecht hat, kann es hinfahren, wo es will und ein oder mehrere Boote zwingen mit zu gehen....im Zweifel bis China....aber längstens bis Eintritt in die Zone der nächsten Boje.
Segeln (auch RC-Segeln!!!) hat viel mit Taktik zu tun, eines der wichtigsten und interessantesten Teile des "Spiels" und man sollte solche Luvmanöver, wenn sie nicht total widersinnig sind, deshalb als Teil des Spiels ansehen. Unter widersinnig verstehe ich z. B. wenn einer das Luven so extrem betreibt, dass er selbst einen Nachteil davon hat, weil inzwischen folgende Boote auf dem direkten Weg zur Boje vorfahren. Oder wenn sich abgeschlagene Boote in solche Luvkämpfe begeben, anstatt zu versuchen, gemeinsam aufzuholen, um zu retten, was noch zu retten ist.
Wenn jetzt aber....sagen wir die GER 52.....kurz vor dem Ziel einfach in Luv an mir vorbei fahren wollte.....da wüsste ich jetzt nicht auf Anhieb, ob ich nicht doch......


GER61hard
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- ger19
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nicht Jojo mit mir, sondern ich mit Jojo


Wie Gerhard schon sagt, ich wüsste nicht ob ich doch usw.


Ist ja auch nichts schlimmes, es geht darum, wie interpretiere ich Segelregeln
Und Brüder, ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, wir haben deshalb keinen Streit,
wir sind nur in der Interpretation anderer Meinung.
Gruß
Norbert
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- ich halt druff
die Antwort von Uli ist eigentlich schon recht präzise. Das innenliegende Boot könnte ja eigentlich, und du hast das ja auch angesprochen, nur mit dem Argument "richtiger Kurs" Einspruch gegen das Manöver einlegen. Richtiger Kurs wird aber nur in zwei Regeln von Bedeutung:
Regel 17: Wenn die Überlappung mit weniger als zwei Längen Abstand hergestellt wurde und so lange dieser Abstand beibehalten wird.
Regel 18: Bahnmarken runden
Regel 18 können wir ausschließen da wir ja noch nicht im 4 Längenkreis waren
Regel 17 kommt nach deiner Beschreibung ebenfalls nicht zum Einsatz obwohl das oft vorkommt und selten beachtet wird.
Gruß
Henning
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- ger19
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sehe ich auch so, obwohl so eine Aktion für mich , auch wenn ich sie selbst mal gefahren bin,
einen komischen wenn nicht sogar einen bitteren Beigeschmack hat.
Na seis wie es ist.
Was mir hierzu auffällt, was haben wir beim RC-Segeln für einen Längenkreis?
Es gibt sehr viele unterschiedliche Angaben.
Gruß
Norbert
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- GER302
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- ich halt druff
sollte aber keinen bitteren Beigeschmack haben.
Wenn du damit einen Lauf gewinnst hast du die Regeln als taktisches Mittel benutzt und das sollte niemals einen Beigeschmack haben.
immer noch 4 Längen
Anhang E zu Racing Rules of Sailing
E1.1 Definitionen
In der Definition „Zone“ ist der Abstand auf vier Rumpflängen geändert.
E1.1 Definitions
In the definition Zone the distance is changed to four hull lengths.
Gruß
Henning
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- ger19
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Danke, 4 Längen, Unklarheit beseitigt
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Gerd
Grüße
Gerd
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- ger19
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Aus dieser Antwort heraus gibt 2 Szenarien, sehr interresant:
Antwort Uli Finckh
Ein Leeboot darf jeden Kurs fahren, den es will, es ist nicht gezwungen seinen richtigen Kurs zu segeln, außer es unterliegt Regel 17! (weil es die Überlappung von hinten im Zweilängenabstand hergestellt hat.)
Hier noch mal der Text von Regel 17
Wind von der gleichen Seite; richtiger Kurs
Wird ein klar achteraus liegendes Boot überlappendes Leeboot innerhalb eines Abstandes von zwei seiner Rumpflängen zu einem Luvboot mit Wind von der gleichen Seite, darf es nicht höher als seinen richtigen Kurs segeln, solange die Boote mit Wind von der gleichen Seite und innerhalb dieses Abstands überlappt bleiben, es sei denn, es fällt dadurch unverzüglich achteraus des anderen Bootes. Diese Regel gilt nicht, wenn die Überlappung beginnt, während das Luvboot verpflichtet ist, sich nach Regel 13 freizuhalten.
Für ihren Fall gibt es also zwei Szenarien:
Szenarium 1: Leeboot hat nicht von klar achteraus die Überlappung hergestellt
Dann darf es an der Bahnmarke vorbei fahren und dann abfallen und so die Überlappung vor Erreichen der 3-Längen-Zone lösen.
Szenanrium 2: Leeboot hat die Überlappung von klar achteraus hergestellt
Dann darf das Leeboot nicht vor der Bahnmarke höher luven um dann vor Erreichen der Zone durch Abfallen die Überlappung zu lösen.
Antwort Ende
Also , wer direkt nach der Tonne sich erst in Lee daneben legt, darf auf dem kompletten Weg zur nächsten Tonne nicht anluven, oder
er muss von 2 Rumpflängen entfernt kommen.
Sehr interresant, ich frage mich, wer das nachhalten kann, wie die Bootsverteilung an der letzten Tonne war.
Ich muss also wissen, wo das Leeboot herkommt um sagen zu können , was es darf und was nicht.
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- Pawlowitz, Erik
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- ger61
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Wie gesagt, das zu sehen und zu beurteilen, ist für alle Beteiligte sehr schwer. Deshalb im Zweifel: Leben und leben lassen, d.h. nicht meinen, unbedingt luven zu müssen.
GER61hard
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